Sainz und Blomqvist junior

Auf dem Norisring kämpfen 30 Formel-3-Autos um den Sieg.

Auch für die Formel 3 ist Nürnberg so etwas wie eine Heimstatt, sie fährt seit Jahren erfolgreich im Schatten der DTM. Die Euro-Serie war für viele Formel-1-Fahrer, wie Weltmeis­ter Sebastian Vettel, Nico Rosberg oder Lewis Hamilton, das Sprung­brett.

Doch die Zeiten haben sich geän­dert. Weil mit der GP3 und der GP2 zwei neue Serien gegründet wurden, die im Rahmen der Formel 1 und damit im Blickfeld der Team-Bosse fahren, wanderten viele Piloten und Teams ab. In diesem Jahr rollen so in der immer noch sehr guten Euro-Serie nur 14 Fahrer an den Start.

Doch in Nürnberg ist das alles ganz anders. Es gibt ein Fahrerfeld von über 30 Monopostos. Der Hinter­grund: Das Rennen auf dem Stadtkurs zählt ebenfalls zur neu kreierten Euro­pameisterschaft, deshalb ist über die doppelte Anzahl an Autos aus der For­mel 3 Euro-Serie und der britischen Formel-3-Meisterschaft am Start, was bei insgesamt acht Rennen so sein wird. Und dieses große Feld bestreitet drei Rennen, zwei am Samstag und eines am Sonntag.

Schaut man in der Euro-Serie ein­mal in die Starterliste, dann trifft man auf zwei bekannte Namen: Car­los Sainz Junior und Tom Blomqvist Sie treten zwar als Rennfahrer in die Fußstapfen ihrer Väter, aber nicht in der gleichen Disziplin. Carlos Sainz Senior ist zweimaliger Rallye-Welt­meister (1990 und 1992), heute berät er Volkswagen mit Blick auf den Ein­stieg in die Rallye-WM im nächsten Jahr. Stig Blomqvist war einmal Champion (1984). Beide Youngster steuern einen Dallara mit VW-Motor – und das mit durchaus gutem Erfolg.

Premiere für zwei Talente
Neu in der Euro-Serie sind zwei junge, talentierte Deutsche: Sven Mül­ler aus Mainz (20 Jahre alt) und Pas­cal Wehrlein aus Worndorf/Landkreis Tuttlingen (18). Das Duo kommt aus dem ADAC Formel Masters – und fuhr beim letzten Auftritt in Spiel­berg erstmals auf das Siegerpodest. In der Gesamtwertung ist Wehrlein Fünf­ter, kurz vor Müller. Ebenfalls aus dem Formel Masters kommt mit Lucas Wolf aus Heidelberg der dritte Deutsche, der einen Dallara mit Mer­cedes- Triebwerk steuert. Dem Sieger winkt ein Formel-1-Test in einem Fer­rari, dem Zweitplatzierten ein Test in einem DTM-Fahrzeug.