1905 – 1937

Kurz zusammengefasst von einem MCN Mitglied

Geschichte des Motorsport Clubs Nürnberg von 1905 bis 1937

Am 5. Januar 1905 gründen 20 Motorradfahrer und Kraftfahrer im Café Bauer den MCN unter dem Namen „Erster Nürnberger Motorfahrer-Verein, Ortsgruppe des D.M.V.“ als Ortsgruppe der Deutschen Motorradfahrer-Vereinigung (D.M.V. – später in ADAC umbenannt). Erster Vorstand war Direktor Hans Schmidt aus Neumarkt, Chef der Express-Werke Neumarkt (Hersteller von Fahrrädern und Motorrädern). Von Anfang an waren motorsportliche Aktivitäten Kern des Vereinslebens. Der Verein änderte häufig seinen Namen, bis er 1929 als Motorsport-Club Nürnberg 1905, Ortsgruppe des ADAC e.V. ins Vereinsregister eingetragen wurde.

1933 wurde der MCN Opfer der Gleichschaltung unter den Nationalsozialisten. Wie auch der ADAC wurden alle eigenständigen Institutionen und Vereine im Bereich des Kraftfahrzeugwesens und aufgelöst und in „Der Deutsche Automobilclub“ (DDAC) zusammengefasst. Das Vermögen des MCN wird eingezogen. 1937 wird der MCN im Vereinsregister gelöscht.

Erste Gleichmäßigkeitsfahrten und Motorradrennen 1905 und 1906

Im Juni 1905 fand eine Gleichmäßigkeitsfahrt mit 30 km Durchschnittsgeschwindigkeit statt (Streckenverlauf: Würzburg-Bamberg-Nürnberg). Mitte August fanden am Reichelsdorfer Keller Schnelligkeits-Rennen für Motorräder statt. Im Rahmen der bayerischen Landesausstellung findet 1906 der 3. Deutsche Motorrad-fahrertag in Nürnberg statt. Als Höhepunkt der Veranstaltung wurde vom MCN ein Motorrad-rennen auf der 400 m langen Zementbahn auf dem Sportplatz „Reichelsdorfer Keller“ ausgetragen.

Fernfahrten Nürnberg Magdeburg 1912 bis 1923

1912, 1913 und von 1921 bis 1923 wurden in Zusammenarbeit mit dem Magdeburger Autoclub Non-Stopp-Fernfahrten für Motorräder durchgeführt, entweder von Magdeburg nach Nürnberg oder von Nürnberg nach Magdeburg. Der Gewinner brauchte 1913 für die 390 km-lange Strecke 7 Stunden und 28 Minuten.

Rundstreckenrennen 1924

Der A.D.A.C.-Gau veranstaltete zusammen mit dem MCN am 1. Juli 1924 in Nürnberg unter dem Motto „Süddeutscher Touren-Preis“ ein erstes Rundstrecken-rennen, das damals von der Regensburger Straße über Feucht-  Röthenbach – Zollhaus – Allersberger Straße – zurück zur Regensburger Straße führte. Die Runde war ca. 25 km lang. Etwa hundert Maschinen gingen an den Start, der Rundendurchschnitt lag zwischen 78 und 85 km/h.

Würgauer Bergrennen 1909 bis 1933

Von 1909 bis 1933 organisierte der MCN für den ADAC-Gau Nordbayern die Bergprüfungen am Würgauer Berg in der Nähe von Bamberg  Es waren Bergrennen auf einer 5 Km langen Strecke mit Steigungen bis 9 %. Die Veranstaltung war offen .für Motorräder mit- und ohne Beiwagen, Touren, Sport- und Rennwagen. Die Bergrennen wurden von Jahr zu Jahr beliebter. Zehntausende Zuschauer strömten zu den Rennen. Zu den Siegern gehörten u.a. Hans Stuck Senior (1932) und Manfred von Brauchitsch. (1933).

Kilometerrennen 1931

Der MCN nach veranstaltete am 13. September 1931 zusammen mit dem Ardie-Club Nürnberg ein Kilometerrennen. Die ein Kilometer lange Strecke lag im Nürnberger Stadtteil Altenfurt. Sie war einmal zu durchfahren. Es wurde die Zeit gewertet. Rund 10.000 Besucher verfolgten die Veranstaltung. Es gab fliegende Händler und einen Bierausschank. Rund 40 Starter starteten im 5-Minuten-Abstand. Die schnellste Zeit erreichte der Nürnberger Otto Ley, der in 21 Sekunden mit einem Schnitt von 171,428 km/h die Strecke durchfuhr.

Weitere Veranstaltungen

Neben diesen Veranstaltungen führte der MCN Ballon- und Flugzeugverfolgungen durch. Für die Clubmitglieder gab es unzählige Wertungsfahrten innerhalb Nordbayerns und in benachbarte ADAC-Gaue.