Aston Martin

R-Motorsport fährt sich warm für die DTM

R-Motorsport gibt die ersten beiden Fahrer für die DTM mit Aston Martin bekannt.
UPDATE 19.02.2019 – 12 Uhr – dritter Fahrer fix.
UPDATE 2 20.02.2019 – 08:30 Uhr – vierter Fahrer.

Aston Martin Vantage DTM

Paul Di Resta, Jake Dennis, Ferdinand Habsburg und Daniel Juncadella starten für R-Motorsport im Aston Martin Vantage

In der Saison 2019 wird Paul Di Resta in der DTM einen Aston Martin Vantage fahren.

Der Schotte ist ein extremer erfahrener und erfolgreicher DTM-Pilot (2010 Champion und insgesamt elf Rennsiege in der Serie) – und der erste Fahrer, den R-Racing für das aufregende DTM-Abenteuer mit Aston Martin bekannt gibt. Das Top-Team aus der Schweiz wird die Aston Martin Vantage als lizensiertes Projekt vorbereiten und einsetzen.

Der Einsatz von R-Motorsport für Aston Martin wurde erst am Ende der Saison 2018 bekanntgegeben und folglich wird die Truppe weder auf die Erfahrung noch die Zeit auf der Strecke zurückgreifen können, über die die Konkurrenz – Audi und BMW – verfügt. Dennoch ist Di Resta vorsichtig optimistisch:

„Um ganz ehrlich zu sein hat mich bereits mein allererstes Treffen mit Florian Kamelger, R-Motorsport-Teamchef und Andreas Baenziger überzeugt”, sagt er. „Wir haben uns bei einer Tasse Kaffee 20 Minuten unterhalten und ihre Leidenschaft und ihre Ambitionen was das Projekt betrifft haben mich sofort überzeugt.

Für Di Resta stellt der Wechsel von Mercedes zu Aston Martin ebenfalls einen wichtigen Karriereschritt dar. Er wird nicht nur die nominelle Nr. 1 im Team sondern auch der Mann, der der neuesten Marke im DTM-Feld den Entwicklungsweg weisen soll. Er ist sich des Schritts bewusst und mehr als bereit für die Herausforderung.

Mit R-Motorsport als Team, das für den Einsatz der Aston Martin Vantage in der DTM verantwortlich ist, wird Di Resta hoffen, dass seine Karten in diesem speziellen Poker gut genug sind. Gleichzeitig ist er sich der Tatsache wohl bewusst, dass sowohl seine Rivalen als auch die eigenen Teamkollegen beim Versuch, ihn zu besiegen, absolut gnadenlos zu Werke gehen werden.

Zweiter Fahrer wird Jake Dennis.

„Der Einstieg in die DTM ist ein großer Schritt in meiner Karriere“, sagt Jake Dennis. „ich nehme diese enorme Herausforderung gerne an, weil ich weiß, dass ich mich im harten Wettbewerb bewähren muss, um mich als Fahrer auf hohem Niveau weiter entwickeln zu können. Die DTM bietet mir dazu die idealen Bedingungen. Dem Saisonstart fiebere ich jetzt schon entgegen.“

Zwar ist die DTM neu für Dennis, mit dem Team R-Motorsport konnte der 23-jährige aber schon den ein oder anderen Erfolg verbuchen. Erst vor zwei Wochen startete er gemeinsam mit Marvin Kirchhöfer und Matthieu Vaxivière auf einem Aston Martin Vantage V12 GT3 beim 12-Stunden-Rennen in Bathurst und belegte den zweiten Platz. Darüber hinaus war Dennis in den vergangenen Jahren in der Blancpain GT Series, dem ADAC GT Masters und in Le Mans unterwegs.

Neben seinen Einsätzen in GT3-Fahrzeugen bekam das junge Talent 2018 die Chance an zwei Formel-1-Tests mit Red Bull Racing teilzunehmen und war auch kurz beim DTM Young Drivers Test in Jerez mit von der Partie.

„Jake ist ein großes Talent, was er bei seinen Einsätzen für R-Motorsport im GT3-Sport bereits bewiesen hat“, sagt Teamchef Dr. Florian Kamelger. „Er ist bereits eine feste Größe in unserem Team und er war im vergangenen Jahr ein verlässlicher Leistungsträger. Weil ich weiß, was er zu leisten imstande ist, glaube ich, dass er sich in der DTM schnell etablieren wird.“

Dritter Fahrer wird Ferdinand Habsburg

Neben Paul di Resta und Jake Dennis wird 2019 auch Ferdinand Habsburg Platz am Steuer eines Aston Martin Vantage DTM nehmen.

Der 21-jährige Rennfahrer und Urenkel von Kaiser Karl I. von Österreich nahm bereits Ende des vergangenen Jahres beim Young Drivers Test in Jerez teil und sorgte damit schon für Spekulationen um einen möglichen DTM-Start. Fast drei Monate später ist es nun offiziell und wir können einen weiteren Fahrer im DTM-Kader begrüßen.

Seine ersten Meter im Motorsport machte Habsburg wie die meisten im Kart. Es folgte der Formel-Sport, wo er bis zum vergangenen Jahr unterwegs war. In der FIA Formula 3 European Championship belegte er am Ende der Saison 2018 den 13. Rang. Darüber hinaus startete Habsburg letztes Jahr bei zwei Rennen der International GT Open in der GT3-Pro Klasse und dem 24-Stunden-Rennen von Daytona im Jackie Chan DCR JOTA Oreca 07.

Mit der DTM bricht nun ein neues Kapitel für den ambitionierten Rennfahrer an und gemeinsam mit Aston Martin freut er sich auf die bevorstehende Saison und seinen ersten Einsatz im Vantage DTM.

„Ich freue mich wahnsinnig auf mein DTM-Debüt“, sagte Ferdinand Habsburg. „Der Start in der super professionellen Top-Meisterschaft, ist für mich eine große Herausforderung. Als Newcomer in einem Feld mit den weltweit besten Tourenwagen-Piloten zu bestehen, wird nicht leicht. Mein Ziel ist deshalb, so viel und so schnell wie möglich zu lernen, um meine Leistungen von Rennen zu Rennen zu steigern.“

Vierter Fahrer ist Daniel Juncadella

Juncadella startete bereits 2013 zum ersten Mal in der DTM und nahm seither an insgesamt 76 DTM Rennen teil. Von 2013 bis 2018 ging er, bis auf die Saison 2017, für Mercedes-AMG in der DTM an den Start und konnte ein Rennen für sich entscheiden und ein weiteres auf dem Podium beenden.

Wie viele seiner Fahrerkollegen nutzte auch Juncadella das Formula European Masters (frühere Formel-3-Europameisterschaft) als Sprungbrett in den professionellen Tourenwagensport. 2012 gewann er die Serie, ein Jahr später debütierte er bereits in der DTM.

Mit fünf absolvierten DTM-Saisons bringt Juncadella nach di Resta mit neun gefahrenen Saisons die zweitmeiste Erfahrung im Hause R-Motorsport mit. Das neue DTM-Team hat sich somit für einen ausgewogenen Mix aus Routiniers und Rookies entschieden.

„Mit meiner Erfahrung möchte ich R-Motorsport bei der Entwicklung des Aston Martin Vantage DTM dabei unterstützen, sich im äußerst harten Wettbewerb der DTM schnellstmöglich auf Augenhöhe mit der Konkurrenz zu etablieren“, sagte Daniel Juncadella. „Gemeinsam haben wir da noch ein hartes Stück Arbeit vor uns, aber ich bin zuversichtlich, dass wir mit unserem ehrgeizigen, jungen Team bald zählbare Erfolge erzielen können.“

Das neue Team ist R-Motorsport

Die R-Motorsport-Showrooms und die Firmenzentrale, in St. Gallen (Schweiz), sind atemberaubend. Und sie zeigen dem Besucher auf einen Blick alles, was man über die Detailverliebtheit und akribische Präzision der Schweizer wissen muss.

Auch die Tatsache dass die beiden Firmengründer, Florian Kamelger und Andreas Baenziger, sich beide als Orthopäden und Unfallchirurgen einen Namen gemacht haben, lässt ebenfalls erkennen, dass bei R-Motorsport ganz unabhängig vom Firmensitz immer eine gewisse chirurgische Präzision herrschen wird.

So ist es wenig überraschend zu erfahren, dass R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger (42), regelmäßig zwischen der Chirurgie und der Rennstrecke pendelt.

Als wir mit ihm telefonieren, steckt er gerade auf der anderen Seite der Welt – beim Training fürs 12h-Rennen von Bathurst, in dem R-Motorsport mit zwei Aston Martin V12 Vantage GT3 an den Start gehen wird. Später, im Rennen, wird R-Motorsports von Jake Dennis, Marvin Kirchhöfer und Matthieu Vaxiviere gefahrenes Pro Car in Führung gehen, diese Führung erst zehn Minuten vor Rennende verlieren, letztlich als Zweiter ins Ziel kommen und damit die lange und großartige Rennsport-Karriere des V12 ausklingen lassen.

Nach Bathurst geht’s zurück nach St. Gallen wo er die Vorbereitungen einer Flotte von Aston Marin Vantage für die DTM-Saison 2019 fortsetzen wird.

Eine Aufgabe die man nur als enorm bezeichnen kann. Schließlich muss Kamelger nicht nur ein brandneues Auto und ein ebensolches Team auf die Beine stellen, er muss sich auch öffentlich der Konkurrenz der anderen beiden DTM-Hersteller – Audi und BMW – stellen.

Während man sich im GT-Sport aufgrund der unterschiedlichen Klassen eventuell gelegentlich eine Atempause gönnen kann, ist es in der DTM absolut unmöglich, sich zu verstecken. Und Kamelger ist bewusst, dass R-Motorsport schnell beweisen muss, dass es vorn mitfahren kann, wenn es von den Konkurrenten ernstgenommen werden soll.

Doch davon lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen: „Wir lassen uns von der DTM nicht einschüchtern“, sagt er selbstbewusst. „Im Gegenteil, wir freuen uns auf die Herausforderung. Wir haben das Gefühl, dass wir hochprofessionelle Partner und eine starke Basis haben, auf der wir unser Programm aufbauen können.“

Schlüssel zu diesem Selbstbewusstsein ist R-Motorsports Allianz mit HWA, den Experten wenn es um die Vorbereitung von Autos für die DTM geht.

„Wir fühlen eine brennende Leidenschaft für Aston“, sagt er. „Ich liebe Autos – und das ist die Emotion, auf der R-Motorsport aufgebaut wurde. Nachdem wir 2018 die Blancpain bestritten haben, kann man ruhig sagen, dass die DTM nicht der nächste logische Schritt für uns war. Dennoch machte es irgendwie Sinn. Wir sind davon überzeugt, dass in der DTM die besten Tourenwagen der Welt am Start sind und deshalb waren wir der Ansicht, dass sie sowohl für uns als auch den Aston Martin Vantage das natürliche Umfeld darstellt.“

Gegen Audi und BMW anzutreten – und sie zu schlagen – ist ein gewaltiges Ziel, doch laut Kamelger eines, dass durchaus zu realisieren ist.

„Wir werden definitiv gut genug fürs vordere Drittel der Startaufstellung sein “, sagt er. „Allerdings ist es noch etwas zu früh, um über Siege zu reden. Immerhin treten wir gegen zwei große Hersteller an, die in der DTM etabliert und bekanntermaßen sehr stark sind. Nichtsdestoweniger wollen wir zeigen, was wir können. So ist es halt. Wenn du deine ersten Schritte machst, willst Du auch nicht sofort Olympiasieger über 100 Meter werden.“

Quelle: DTM.com