Audi will auch am Norisring siegen

Es gibt nur ein einziges DTM-Rennen im aktuellen Terminkalender, das Audi seit dem werksseitigen Comeback in der populärsten internationalen Tourenwagen-Rennserie noch nie gewonnen hat: ausgerechnet das „Heimspiel“ auf dem Nürnberger Norisring.

Beflügelt vom zehnten Triumph in Le Mans und von drei Siegen in Folge in der DTM (Zandvoort, Spielberg, Lausitzring) soll sich das am ersten Juli-Wochenende ändern.

Die Devise, die Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich an seine Mannschaft ausgegeben hat, ist eindeutig: Nachdem zuletzt auf dem Lausitzring der Bann gebrochen wurde – Audi gewann dort erstmals seit 2005 – soll nun auch der lang ersehnte und längst überfällige Triumph auf dem Norisring her.

Achtmal in Folge hat Mercedes-Benz auf dem nur 2,3 Kilometer langen Stadtkurs zwischen Dutzendteich und Easycredit-Stadion gewonnen. Den letzten Sieg für Audi holte 2002 Laurent Aiello mit dem Abt-Audi TT-R, als er in der letzten Kurve den bis dahin führenden Bernd Schneider überlistete. Auch mit dem legendären V8 quattro war Audi Anfang der 90er-Jahre in der „alten“ DTM erfolgreich. Nur dem Audi A4 DTM fehlt noch ein Norisring-Triumph. Weil er 2012 vom neuen A5 DTM abgelöst wird, bietet sich am 3. Juli die letzte Chance.

Die Mission „Heimsieg“ ist dabei keineswegs unrealistisch. 2009 führte Timo Scheider trotz einer fiebrigen Grippe bis zur 75. von 80 Runden, ehe sich Jamie Green noch an ihm vorbeipresste. Und im vergangenen Jahr fehlten Mattias Ekström lediglich 0,591 Sekunden zum Sieg.

Angesichts der extremen Leistungsdichte, die in der DTM 2011 herrscht, wird das Qualifying am Samstag bereits eine vorentscheidende Rolle spielen. „Dabei wird es dieses Mal wohl um Tausendstelsekunden gehen“, ahnt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. Will heißen: Nur wer alles perfekt auf den Punkt bringt, hat auf dem Stadtkurs die Chance, in das letzte Qualifying-Segment zu kommen und die Pole-Position zu holen.

Zum zweiten Mal nach 2007 reist Audi-Pilot Martin Tomczyk als Spitzenreiter in Nürnberg an. Der in der Schweiz lebende Rosenheimer betrachtet den Norisring nicht unbedingt als seine Lieblingsstrecke, hat dort aber schon gute Ergebnisse erzielt. Im vergangenen Jahr war er im Qualifying schnellster Audi-Pilot. Mit zwei Siegen in Folge am Steuer eines Jahreswagens hat Tomczyk gerade ein kleines Stück DTM-Geschichte geschrieben. Und wenn man weiß, dass am Norisring in den letzten beiden Jahren auch jeweils ein Jahreswagen siegte, dann ist Tomczyk auch in der Frankenmetropole alles zuzutrauen.

Das gilt aber auch für seine Markenkollegen, von denen sich jeder Einzelne auf das Saisonhighlight in Nürnberg freut. Ob Mike Rockenfeller nach seinem schweren Unfall in Le Mans wieder an den Start gehen kann, wird sich erst kurz vor dem Rennen entscheiden.

1.000 Audi-Mechaniker drücken die Daumen

Unter den erwarteten mehr als 130.000 Zuschauern am Norisring werden auch 1.000 Mechaniker aus den Audi-Partnerbetrieben der Region Süd sein, die auf einem eigens für sie reservierten Bereich der Steintribüne mit ihren roten Kappen ein eindrucksvolles Bild abgeben werden. Mit der bereits zum dritten Mal durchgeführten Aktion möchte sich Audi bei den Mechanikern im Handel für die tägliche Top-Leistung in der Werkstatt bedanken und sie für die Zukunft motivieren. Dass das Audi Sport Team Abt Sportsline in den ersten vier DTM-Rennen der Saison 2011 jeweils den schnellsten Boxenstopp absolvierte, symbolisiert „Audi Top Service“ perfekt und ist ein Vorbild für die Mechaniker.

Aufgrund zahlreicher anderer Großereignisse am ersten Juli-Wochenende wird das fünfte DTM-Rennen des Jahres am Sonntag, dem 3. Juli bereits um 13 Uhr gestartet. Die ARD überträgt ab 12:45 Uhr live im „Ersten“.